Wasserstoff für den ÖPNV

Fahrzeuge, die vollkommen schadstofffrei unterwegs sind und statt Abgasen nur Wasserdampf ausstoßen?

Mit Wasserstoff betriebene Brennstoffzellen-Busse bieten für den Regionalverkehr beste Grundlagen. Mit Reichweiten von ganzjährig bis zu 350 km und Betankungszeiten von unter zehn Minuten haben wir Parameter, die denen der Dieselbusse vergleichbar sind.

Brennstoffzellen-Busse fahren dabei rein elektrisch: In der Brennstoffzelle reagieren Wasserstoff (H2) und Sauerstoff (O) unter der Abgabe von elektrischer Energie zu Wasser (H2O). Der so generierte Strom kann in einer Hochvolt-Batterie gespeichert werden oder direkt die Elektromotoren antreiben. Einzige „Emission“ dieser Fahrzeuge ist reines Wasser, bzw. Wasserdampf. Zudem sind die Busse absolut geräuscharm.

2011 startete das Projekt mit zwei Brennstoffzellen-Hybridbussen des Typs „Phileas“ vom niederländischen Hersteller APTS.

Inzwischen ist die Idee eines schadstofffreien ÖPNV keine Zukunftsmusik mehr, sondern Realität. Für die Gesellschafter linksrheinischer Rhein-Sieg-Kreis, Rheinisch-Bergischer-Kreis sowie die Stadtbusstädte Hürth und Brühl konnten dank Fördermitteln inzwischen 83 wasserstoffbetriebene Fahrzeuge in die RVK-Busflotte integriert werden. Auch die Stadt Wesseling wird zukünftig mit Wasserstoff fahren.

Zusätzlich wurden im Jahr 2020 im Rahmen der Förderprojekte zwei eigene Wasserstoff-Tankstellen gebaut, eine auf dem Betriebsgelände in Meckenheim (Rhein-Sieg-Kreis) und eine in Wermelskirchen (Rheinisch-Bergischer Kreis). Zusammen mit der "Ertüchtigung" bereits vorhandener Tankstellen im Verkehrsgebiet bilden wir eine Infrastruktur, die auch weitere Partner und Projekte als Basis nutzen können und werden. Zu den bereits existierenden Anlagen werden an zukünftigen RVK-Standorten weitere Wasserstofftankstellen hinzukommen, so in Bergisch Gladbach/Moitzfeld und in Mechernich.

Der Wrightbus Kite Hydroliner FCEV

Unsere Wasserstoff-Busflotte wird seit Ende 2024 um 31 Busse der nordirischen Firma Wrightbus vergrößert. Mit der Anschaffung bringt die RVK die ersten Busse des Unternehmens hierzulande auf die Straßen. 

Das gesamte RVK-Projekt zur Beschaffung der 108 Brennstoffzellen­busse wird im Rahmen der „Richtlinie zur Förderung alternativer An­triebe von Bussen im Personenverkehr“ mit über 30.000.000,00 Euro durch das Bundes­ministerium für Digitales und Verkehr gefördert. Ein Teil der Förder­­mittel dieser Maß­nahme wird im Rahmen des Deutschen Aufbau- und Re­silienzplans (DARP) über die europäischen Aufbau- und Resilienzfazilitäten (ARF) bereit­gestellt. Die Förderrichtlinie wird von der NOW GmbH koordiniert und durch den Projektträger Jülich (PtJ) umgesetzt.

Zur Pressemitteilung Dezember 2024

Der Solaris Urbino 18 hydrogen

18 Fahrzeuge des Typs Solaris Urbino 18 hydrogen konnte die RVK im September 2024 einflotten. Eine Flottenverfügbarkeit auf dem Markt war nun endlich gegeben. Die Beschaffung der Gelenkbusse (GOM) fußt auf dem im Frühjahr 2022 erteilten Förderbescheid des BMDV über insgesamt 108 wasserstoff­betriebene Brennstoff­zellen-Hybridbusse bis 2025 an die Regionalverkehr Köln GmbH.

Zur Pressemitteilung September 2024

Datenblatt des Solaris Urbino 18 hydrogen

Der Solaris Urbino 12 hydrogen

Im Rahmen einer in 2020 erfolgten Ausschreibung ging der Zuschlag an die Firma Solaris Bus & Coach. Somit ist neben den 37 Brennstoffzellen-Bussen des Herstellers Van Hool nun auch ein neuer Anbieter mit 15 Bussen Teil der RVK Fuhrpark-Familie: Der Solaris Urbino 12 hydrogen von der Firma Solaris.

Jeweils fünf Busse sind jeweils im Linienbetrieb des linksrheinischen Rhein-Sieg-Kreises, des Rheinisch-Bergischen Kreises und im Stadtverkehr Hürth eingesetzt.

Die Busse wurden im Zuge des EU Projekts JIVE 2 angeschafft und durch das „Fuel Cells and Hydrogen Joint Undertaking“ (FCH JU), das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) über das NIP2 Programm sowie über das Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes NRW gefördert. 

Datenblatt des Solaris Urbino 12 hydrogen

Der neue A 330 FC, Van Hool

Am 6. Januar 2020 wurden im Rahmen der Vorstellung der neuen Flughafenlinie 423 auch die neuen Serienfahrzeuge des Typs A333 FC von Van Hool präsentiert.

35 dieser Busse werden sukzessive ausgeliefert und bilden dann mit vier RVK-Standorten ­– Wermelskirchen und Bergisch Gladbach für den Rheinisch Bergischen Kreis, Meckenheim für den lrh. Rhein-Sieg-Kreis und Hürth im Rhein-Erft-Kreis – und den entsprechenden H2-Tankstellen ein erstes "Netz" wasserstoffbetriebener ÖPNV-Infrastruktur. Weitere Fahrzeuge werden in den kommenden Jahren folgen.

Möglich wird dieses europaweit einmalige Unterfangen im Rahmen der Förderung des Nationalen Innovationsprogramms Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI, jetzt Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMVD)) und des EU-Projektes JIVE. Die Umsetzung der Förderrichtlinie wird durch die NOW (Nationale Organisation Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie) koordiniert. 

Datenblatt des A330 FC

Der A 330 FC, Van Hool

Am 5. Mai 2014 wurden der Öffentlichkeit zwei neue Brennstoffzellen-Hybridbusse vorgestellt. Die beiden A330 FC von Van Hool sind Vorserienfahrzeuge, die in dritter Generation vom belgischen Hersteller Van Hool gefertigt wurden. Deutschlandweit waren wir das erste Unternehmen, das diese Busse im Öffentlichen Personen-Nahverkehr einsetzt.

Mit dem Kooperationsprojekt, welches mit den Partnern Stadtwerke Brühl und Hürth, HyCologne und mit der Förderung des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung und des Landes Nordrhein-Westfalen realisiert wurde, rückte unser umweltpolitisches Ziel einer „Null Emission“ für den Fuhrpark ein großes Stück näher.

Die Solobusse mit 100 Sitz- und Stehplätzen sind im Linienverkehr von Hürth und Brühl eingesetzt und haben eine Reichweite von circa. 300 km.  

Das Projekt wurde vom Europäischen Fonds für regionale Entwicklung und vom Land Nordrhein-Westfalen gefördert.

Datenblatt des A330 FC

Der Phileas, APTS

Im Mai 2011 wurden von der RVK zwei wasserstoffbetriebene Brennstoffzellen-Hybridbusse in Betrieb genommen. Diese Prototypen, genannt „Phileas“, wurden im Rahmen eines bilateralen Forschungsprojektes zwischen dem Land NRW und den Niederlanden entwickelt. Inzwischen sind diese Busse nicht mehr in Betrieb.

Die beiden 18 Meter langen Busse des Typs „Phileas“ wurden vom niederländischen Hersteller Advanced Public Transport Systems (APTS), einem Tocherunternehmen der VDL-Gruppe, gebaut und trugen deutsches Know-how in sich. Das Düsseldorfer Unternehmen Vossloh Kiepe GmbH steuerte die Serienhybrid-Technik bei. Die Batterie mit einer Speicherkapazität von 26 Kilowattstunden wurde von der Hoppecke Batterien GmbH & Co. KG aus Brilon und die Brennstoffzelle vom kanadischen Unternehmen Ballard Power Systems Inc. geliefert.

Das Brennstoffzellensystem erzeugte eine elektrische Leistung von 150 Kilowatt. Die Busse waren mit einem Hybridtraktionssystem von Vossloh Kiepe ausgestattet.

Das adaptive Energiemanagement steuerte die Energieflüsse zwischen den Verbrauchern und dem dualen Energiespeichersystem. Dieses bestand aus einer Kombination aus Doppel-schichtkondensatoren und einer Batterie.
Das Phileas-Projekt wurde vom Europäischen Fonds für regionale Entwicklung und vom Land Nordrhein-Westfalen gefördert. Von September 2011 bis Dezember 2016 wurden sie im Linienverkehr des Rhein-Erft-Kreises und in den Stadtverkehren von Hürth und Brühl im Rahmen einer Testphase eingesetzt.

Datenblatt des Phileas

In einem Film wurde die Entwicklung der Busse dokumentiert.

Der Film „Von der Idee bis auf die Straße“ kann auf YouTube angesehen werden.