07.12.2022

Dynamische Fahrgastinformation (DFI) stärkt den ÖPNV im Kreis Euskirchen und im linksrheinischen Rhein-Sieg-Kreis.

Übersichtsanzeiger im Gewand einer Mobilstation

Fahrgäste erhalten im RVK-Verkehrsgebiet aktuellste und barrierefreie Informationen.

  • Insgesamt 36 Anlagen wurden für den Kreis Euskirchen und 140 Anlagen für den linksrheinischen Rhein-Sieg-Kreis an Haltestellen durch die Regionalverkehr Köln GmbH (RVK) installiert
  • Der Nahverkehr Rheinland (NVR) fördert das Projekt zu 90 Prozent

Gute Mobilität ist heute selbstverständlich verknüpft mit der Erwartung an aktuelle, transparente und barrierefreie Informationen. An stark frequentierten Haltestellen leisten dies sogenannte Anzeiger mit dynamischer Fahrgastinformation (DFI), die über die nächsten Abfahrtzeiten der am Standort verkehrenden Linien informieren.

Im Kreis Euskirchen und dem linksrheinischen Rhein-Sieg-Kreis startete das Projekt mit dem Aufbau digitaler Fahrplananzeiger im Format von Haltestellenmasten mit zwei- oder vierzeiligen Displays.

Jetzt wechselt das Förderprojekt mit der Errichtung von Übersichtsanzeigern mit dynamischer Fahrgastinformation im Design der NRW-Mobilstationen in eine neue Phase. Das Gesamtprojekt wurde daher am 7. Dezember mit Fertigstellung der ersten Anlagen dieser Art vorgestellt und eingeweiht.

Im Kreis Euskirchen werden acht Übersichtsanzeiger, die sich im auffälligen Gewand einer Mobilstation zeigen, neben Kall auch in Blankenheim, Mechernich, Schleiden, Weilerswist und Zülpich an Bahnhöfen bzw. Busbahnhöfen errichtet.
Im linksrheinischen Rhein-Sieg-Kreis werden neben Wachtberg auch in Meckenheim und in Rheinbach fünf dieser Übersichtsanzeiger an Bahnhöfen oder zentralen Knotenpunkten errichtet. In Wachtberg befindet sich die Station an der Haltestelle „Berkum Einkaufszentrum (EKZ)“.

Dank der übermittelten GPS-Daten aus den Bussen können die Anlagen auch Fahrplanabweichungen und Betriebsstörungen verarbeiten. Alle Anlagen bieten zusätzlich zu den Displays eine Vorlesefunktion über einen "Push to talk"-Infoknopf und sind somit barrierefrei.

RVK-Geschäftsführer Dr. Marcel Frank merkt an: „Digitalisierung bietet gerade dem ländlicher geprägten Raum starke Instrumente. Das haben auch die digitalen Ersatzhaltestellen gezeigt, die im vergangenen Jahr an den Start gingen. Neben Haltestellen- und Liniennetz sowie Taktung ist die transparente, schnelle und barrierefreie Fahrgastinformation ein wesentliches Qualitätsmerkmal des ÖPNV.“

Die Übersichtsanzeiger sind mit digitalen, hochformatigen 46-Zoll-Monitoren Teil der jeweiligen Mobilstation, die zudem einen Lageplan anzeigt und über ein Display verfügt, welches mit ÖPNV-Informationen oder nicht kommerzieller Werbung bespielt wird. Die Anlagen befinden sich immer an wichtigen Knotenpunkten.

Realisiert wurde das Projekt durch die Kooperation vom Nahverkehr Rheinland (NVR) als Fördergeber, den jeweiligen Kreisen als Aufgabenträger und der RVK als Förderempfängerin und Koordinatorin der Planung und Umsetzung. Das Projekt wird vom NVR bis zu 90 Prozent gefördert. Das Volumen beträgt im Kreis Euskirchen knapp 335.000 Euro und im linksrheinischen Kreis rund 1.250.000 Euro.

Dr. Norbert Reinkober, Geschäftsführer des NVR: „Die DFI-Anzeiger stehen vorrangig an Verknüpfungspunkten des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV), die sich in die Strategie des NVR zum Ausbau eines flächendeckenden Netzes von Mobilstationen einfügen, aber auch an anderen wichtigen Haltestellen. Um den ÖPNV noch attraktiver zu machen, braucht es neben einem guten Angebot auch aktuelle und gut aufbereitete Information über die nächsten Verbindungen. Dafür stehen die modernen DFI-Anzeiger an 23 Haltestellen im Kreis Euskirchen und 73 Haltestellen im linksrheinischen Rhein-Sieg-Kreis.“

Die ersten DFI im Format von Haltestellenmasten wurden seit Mai 2022 errichtet. Im Kreis Euskirchen befinden sich 28 Haltestellenmasten an den Standorten Bad Münstereifel, Blankenheim, Hellenthal, Nettersheim, Mechernich, Schleiden und Zülpich. Im linksrheinischen Rhein-Sieg-Kreis werten 135 dieser Haltestellenmasten dank der digitalen Fahrplananzeige den Fahrgastkomfort auf. Sukzessive werden sie nun an den Standorten Alfter, Bornheim, Meckenheim, Rheinbach, Swisttal und Wachtberg installiert.

Die Masten verfügen über zwei- oder vierzeilige Displays. Die Anlagen werden durch eine Batterie betrieben und verfügen zusätzlich über ein Solarpanel. Die Haltbarkeit der Batterien wird mit einem Zeitraum von mindestens acht Jahren angegeben. Die neuen Haltestellenschilder kommen an stark frequentierten Haltestellen zum Einsatz.

Exkurs Mobilstationen

Mobilstationen finden sich an zentralen ÖPNV-Knotenpunkten und verknüpfen je nach Standort z. B. Bus, Bahn und Bike-Sharing. Ziel ist ein Mobilitätsmix, der den Umstieg auf mehr umweltfreundliche Mobilität vereinfacht und multimodales Verhalten fördert. In NRW erscheinen sie im Design von mobil.nrw, welches eine Gemeinschaftskampagne des NRW-Verkehrsministeriums (inzwischen Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen), der Verkehrsunternehmen, Zweckverbände, Verkehrsverbünde und -gemeinschaften in Nordrhein-​Westfalen ist.

Weitere Stimmen zur Einweihung des Gesamtprojektes:

Achim Blindert als allgemeiner Vertreter des Landrats im Kreis Euskirchen: „Um den ÖPNV im Kreis Euskirchen attraktiver zu gestalten, muss der Fahrgast auch an der Haltestelle, die Möglichkeit für einen digitalen Informationsfluss haben. Mit den ersten DFI-Anzeigern im Kreis Euskirchen leisten wir hiermit einen weiteren Schritt um den ÖPNV zu modernisieren."

Tim Hahlen, Dezernent für Mobilität und Umwelt des Rhein-Sieg-Kreises: „Heute erwartet der Fahrgast eine aktuelle Information darüber, wann sein Bus wirklich kommt, ob der Anschluss beim Umsteigen erreicht wird und – wenn es einmal schlecht läuft – auch, warum Verspätungen oder Ausfälle auftreten. Mit dynamischen Anzeigesystemen an den Haltestellen, Monitoren in den Fahrzeugen und über Internet/App werden diese Informationen für alle Fahrgäste bereitgestellt.“

Der allgemeine Vertreter des Bürgermeisters Kall, Markus Auel: „Die digitalen Infotafeln bedeuten insbesondere auch im Hinblick auf die Barrierefreiheit eine Aufwertung des Kaller Bahnhofs, der ja für viele Gäste auch das Tor zum Nationalpark und anderen touristischen Attraktionen in der Nordeifel ist.“

Der Wachtberger Bürgermeister Jörg Schmidt: „ Ich freue mich, dass der erste digitale Übersichtsanzeiger im linksrheinischen Kreisgebiet in Wachtberg am Haltepunkt „Berkum EKZ“ steht. Mit dem großen Monitor, einem Lageplan und einem Display, über das aktuelle Fahrgastinformationen, auch barrierefrei, abgerufen werden können, ist diese Mobilstation hier an dieser zentralen Stelle eine echte Bereicherung für eine verbesserte Mobilität in unserer Gemeinde.“