• In Hürth sind deutschlandweit die ersten Fahrzeuge des irischen Herstellers nun auf Linie
• Anschaffung der Fahrzeuge fußt auf einer Förderung des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr (BMDV)
Ein neuer Wasserstoffbus ist auf Hürths Straßen unterwegs. Der Kite Hydroliner FCEV der irischen Firma Wrightbus war seit einiger Zeit im Probebetrieb und wurde nun entsprechend der standortspezifischen Anforderungen in die Hürther Stadtbusflotte integriert. Damit fahren in Hürth die deutschlandweit ersten Fahrzeuge des irischen Herstellers im Linienbetrieb. Mit den neuen Bussen können ab sofort alle 17 Regelbusumläufe in der Stadt mit Wasserstoff gefahren werden.
Stefan Welsch, Vorstand der Stadtwerke Hürth AöR: „In Hürth haben wir immer Ohren und Augen auf, was einen zukunftsweisenden Technikwandel angeht. Unsere Bereitschaft, Potentiale zu erkennen und Neues zu erproben, hat uns zu einem kompletten Umbau in unserer Stadtbusflotte samt Infrastruktur geführt. Als verkehrsintensiver Standort profitieren wir sehr von unserer gelungenen Antriebstransformation zu Wasserstoff im öffentlichen Personennahverkehr.“
Die Regionalverkehr Köln GmbH (RVK) ist verantwortlich für die Busflotte und erbringt die Verkehrsleistungen am Standort. Ihre Wasserstoff-Busflotte konnte sie gerade in Zusammenwirken mit ihren Aufgabenträgern, so auch Hürth, um 31 Busse der nordirischen Firma Wrightbus vergrößern. Grundlage dafür ist eine große Förderung für insgesamt 108 Busse aus dem Jahr 2022.
Dr. Marcel Frank, Geschäftsführer der Regionalverkehr Köln GmbH: „Die klimaneutrale Mobilität im ÖPNV gehört zu einer unserer wichtigsten Missionen. Mit dem Ausbau der Flotte und der Integration von Wrightbus machen wir dafür einen riesigen Schritt. Die neuen Busse sorgen dafür, dass wir sowohl in Hürth als auch in unseren anderen Bediengebieten die Mobilität nachhaltiger gestalten können.“
Hürth gilt als Vorreiterstandort für Wasserstoffmobilität, seit dort 2011 die Phileas, zwei Wasserstoff-Prototypen im Testbetrieb fuhren. Seitdem wurde die Ausweitung der Flotte auf Wasserstoff von den Stadtwerken Hürth und der RVK weiter vorangetrieben. Die Stadtwerke Hürth setzen aber nicht nur auf einen umfangreichen Ausbau der Wasserstoffmobilität, sondern sichern auch die dafür vorhandene regionale Infrastruktur: Zu der bereits vorhandenen Wasserstofftankstelle in Knapsack wird sich zukünftig auch eine öffentlich zugängliche H2-Tankstelle in Hürth an der Ecke Bonnstraße / Eschweiler Straße für Pkw und Busse gesellen. So wird die Versorgung des wachsenden Fuhrparks auch für die Zukunft ausgebaut.
Die gesamte Wasserstoff-Busflotte der RVK umfasst mit Ankunft der Neuzugänge aus Nordirland 130 Fahrzeuge. Einschließlich der bereits gelieferten und den im Rahmen der Förderung noch folgenden Fahrzeugen, wird der Fuhrpark bis Ende 2025 über 160 Wasserstoffbusse zählen. Bereits heute fährt die Regionalverkehr Köln GmbH die größte Flotte an wasserstoffbetriebenen Omnibussen in Europa.
Dr. Volker Wissing, Bundesminister für Digitales und Verkehr: „Klimaschutz braucht Macher und Vorbilder. Zum Beispiel Menschen, Unternehmen und Organisationen, die den Umstieg auf alternative Antriebe vorantreiben. Die RVK GmbH ging ihre Wasserstoffstrategie entschlossen an und gilt europaweit als Vorreiter beim Einsatz wasserstoffbetriebener Busse. Ich freue mich daher, dass wir die RVK GmbH bei der Anschaffung weiterer Wasserstoffbusse unterstützen. Erste Busse sind im September in den Betrieb gegangen. Insgesamt fördert das BMDV das Projekt mit mehr als 30 Millionen Euro. Mit neuen Technologien gelingt es, dass die Busse klimafreundlich und auch deutlich leiser durch unsere Dörfer und Städte fahren.“
Das gesamte RVK-Projekt zur Beschaffung der 108 Brennstoffzellenbusse wird im Rahmen der „Richtlinie zur Förderung alternativer Antriebe von Bussen im Personenverkehr“ mit über 30.000.000,00 Euro durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr gefördert. Ein Teil der Fördermittel dieser Maßnahme wird im Rahmen des Deutschen Aufbau- und Resilienzplans (DARP) über die europäischen Aufbau- und Resilienzfazilitäten (ARF) bereitgestellt. Die Förderrichtlinie wird von der NOW GmbH koordiniert und durch den Projektträger Jülich (PtJ) umgesetzt.
Über den Wrightbus Kite Hydroliner FCEV
Jedes der Fahrzeuge legt eine garantierte Mindestreichweite von 300 Kilometer im Jahresdurchschnitt zurück. Die Busse der Firma Wrightbus bieten bei der Ausstattung einen hohen Standard für Fahrgäste, wie integrierte USB-Ladesteckdosen im Fahrgastinnenraum und eine Klimaanlage mit Heizfunktion. Zusätzlich verfügen die Fahrzeuge über modernste Sicherheitssysteme. Dazu gehören u.a. eine Müdigkeitserkennung, die ein akustisches Signal abspielt, sobald die Sensoren des System Müdigkeitserscheinungen bei der Fahrerin oder dem Fahrer feststellen bzw. messen können. Hinzu kommen gängige Servicestandards für eine sicherere Fahrt, wie z.B. ein Reifendruckkontrollsystem, eine Berganfahrtshilfe oder ein akustisches Außenwarnsystem.
Der Bus verfügt über fünf Wasserstofftanks mit einem Fassungsvermögen von 330 Liter pro Tank. Das ist Platz für 39,6 Kilogramm Wasserstoff, von denen 38,2 nutzbar sind. Die Brennstoffzelle des Busses läuft mit 100 kW. Im Probebetrieb haben die Busse bislang einen Durchschnittsverbrauch von 7,2 Kilogramm Wasserstoff auf 100 Kilometern.