Im Dezember letzten Jahres löste MiKE („Mobil im Kreis Euskirchen“) den TaxiBusPlus im Kreis Euskirchen ab. Ziel war es, den Bedarfsverkehr mit einem neuen Namen, Design und der entsprechenden Kampagne bekannter zu machen. Wesentlich für den einsetzenden Erfolg des Systems waren aber auch der Wegfall des Zuschlags ab 2024 und die Weiterentwicklung der virtuellen Haltestellen.
Die während einer Pressekonferenz im Nettersheimer Holzkompetenzzentrum Rheinland vorgestellten Ergebnisse sind eindeutig: Während 2023 (Januar – November) etwa 180.000 Fahrgäste den TaxiBusPlus genutzt haben, kann MiKE in diesem Jahr in elf Monaten fast 250.000 Fahrgäste aufweisen – ein Plus von knapp 40 Prozent. Entsprechend ist auch die Anzahl der Fahrten von ca. 95.000 auf 117.000 gestiegen (+22,5 %).
Dazu sagt Achim Blindert, der Allgemeine Vertreter des Landrates: „Seit der Einführung im Jahre 2002 hat sich der Bedarfsverkehr als unverzichtbares Angebot im Kreis Euskirchen etabliert. Im Laufe der Jahre wurde das System stetig weiterentwickelt und an die Bedürfnisse der Bürgerinnen und Bürger ausgerichtet. Mit der Marketingkampagne zu MiKE und dem Wegfall des Zuschlags haben wir jetzt noch einmal nachgelegt. Die guten Zahlen zeigen, dass wir auf dem richtigen Weg sind.“ Das erkenne man auch am Anstieg der Belegung, die 2024 im Jahresdurchschnitt bei 2,1 Personen pro Fahrt lag, im November sogar bei 2,2 Personen. In den vergangenen Jahren lag die Besetzung bei durchschnittlich 1,8 Personen pro Fahrt.
Ein wesentlicher Erfolgsfaktor des ganzen Systems sind die virtuellen Haltestellen. Das sind fest definierte Standorte, an denen Fahrgäste in das MiKE-Fahrzeug einsteigen können. Seit dem Fahrplanwechsel am 15. Dezember profitieren nun alle Kommunen im Kreis (Ausnahme Stadt Euskirchen) von der erweiterten Flexibilität mittels der virtuellen Haltestellen. Mit Kall, Mechernich, Nettersheim, Weilerswist und Zülpich sowie den übrigen Ortsteilen in Bad Münstereifel macht MiKE im ganzen Kreis jetzt rund, was hinter dem Namen MiKE steht:
"Mobil im Kreis Euskirchen“.
Marcel Frank, Geschäftsführer der Regionalverkehr Köln GmbH, ist überzeugt, dass MiKE den Linienverkehr mit Bussen dank der digitalen Entwicklungen ausgewogen und sinnvoll ergänzt: „Das klassische System mit Einsatz eines Busses, fester Haltestelle und festem Fahrplan wird durch die digital unterstützten Angebote punktgenau ergänzt. Diese Möglichkeit auszuschöpfen, wird für den ländlichen Raum einen großen Zugewinn bedeuten. Daher arbeiten wir momentan auch noch an einer Verfeinerung der Buchungssysteme.“
Positive Resonanz gab es auch aus den Städten und Gemeinden. Die Bürgermeisterinnen Sabine Preiser-Marian (Bad Münstereifel) und Jennifer Meuren (Blankenheim) sowie ihre Kollegen Jan Lembach (Dahlem) und Hermann-Josef Esser (Kall) äußerten sich sehr zufrieden mit der bisherigen Nutzung von MiKE.
Das MiKE-Projekt findet im Übrigen auch überregional Beachtung. Der Kreis Euskirchen hat im Oktober beim bundesweiten Wettbewerb „Zu Hause unterwegs. Mobil in ländlichen Räumen“ mit MiKE einen Preis gewonnen und ist dafür vom Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) und dem Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) ausgezeichnet worden.